Sportwagen unter 50.000 Euro: Treffen zur großen Fahrdynamik-Party
Bei schwülheißen 35 Grad Celsius wird angepfiffen. Auf dem Platz stehen weder Veyron und 458 Italia, noch 911, Corvette,  Vantage oder GT-R. Heute spielt der zweite Sturm - keine  Millionentruppe, sondern veritable Dribbelkünstler zu überschaubaren  Preisen. 
Bei 50.000 Euro war in der Vorrunde Schluss. Mit 49.950 Euro rutscht der Mitsubishi Lancer Evolution MR so eben noch ins Finale, zusammen mit dem Briten Lotus Elise S, dem US-Boy Chevrolet Camaro, dem Teutonen-Stürmer VW Scirocco R, dem schneidigen Franzosen mit dem sperrigen Namen Mégane Coupé Renault Sport TCe 265, dem verspielten Italiener Fiat Abarth 695 Tributo Ferrari und dem tschechischen Schnäppchen des Tages: Skoda Fabia RS. 
Ein waschechter RS für vergleichsweise läppische 22.140 Euro und ein  perfekt arbeitendes Doppelkupplungs-Getriebe inklusive: optisch zwar  kein Über-Brenner, aber deswegen auch nicht gleich ein Underdog. Erst  recht nicht in schickem Candy-Weiß, das ebenso gratis ist wie der  aufgebretzelte Karosseriesaum und der Dachkantenspoiler.
 
Skoda Fabia RS mit Schwächem auf dem Handlingkurs 
Typisch Skoda. Der Fabia ist der sachliche Typ, zeigt nur an Sitzen und  Lederlenkrad sein RS-Emblem. Austrainiert ist anders, doch die Kontur  der weichen Sitze reicht aus, um des Fahrers träge Masse vernünftig zu  stützen. Per Fingerschnipp komponiert der Fabia-Dirigent Drehzahl und  Gangwahl an den Schaltwippen, lauscht der launigen Lebensart des kleinen  Turbo-Kompressors und goutiert bei längeren Zwischenetappen den  komfortablen Ansatz des serienmäßigen Sportfahrwerks. 
So wankt der  Skoda Fabia etwas gautschig um Pylonen und Handlingkurs, lässt  fahrdynamisch noch Luft nach oben und beim Sprint den anderen den  Vortritt. Sogar der Kleinste kauft dem Tschechen den Schneid im  Null-auf-100-Spurt ab, bei der Sympathiewertung ist der Fiat Abarth dem  Rest des Feldes eh um eine Galaxie voraus. 
Der Vollblut-Italiener  strebt nicht nach Perfektion, sondern versprüht Charme zum Niederknien,  tritt schneidig auf und ist als Tributo Ferrari sowieso unantastbar.  Nicht nur wegen des stolzen Preises von über 42.000 Euro, sondern weil  die gleiche Rezeptur wie beim Skoda - 1,4 Liter Hubraum, 180 PS - auf  einmal den Gaumen reizt wie all‘arrabbiata statt böhmischer Knödel. 
Fiat 500 Abarth bis zu 225 km/h schnell 
Der Vierzylinder werkelt, zupft und zerrt an der Lenkung, rumort,  schiebt und drückt den Floh bis auf 225 km/h. Dann springt und bockt das  straffe Fahrwerk über die Autobahn, müht sich, des kurzen Radstands  Herr zu werden. Und trotzdem strahlt der Tributo-Lenker über alle  Backen, genießt feinstes Leder, presst sich in enge, kurze Sitze,  erfreut sich an Kohlefaser und Metallplaketten, spielt mit den  Schaltwippen, nickt bedächtig zu den Schaltpausen des automaisierten  Fünfganggetriebes und hat das Fenster immer eine Handbreit geöffnet, um  den Viertakt-Arien Tribut zu zollen. So großartig spratzelt, gurgelt,  röchelt und schreit in dieser Klasse kein Zweiter. 
Auch kein Chevrolet  Camaro, dessen 6,2 Liter großer Achtzylinder den Möchtegern-Ferrari  eigentlich am Stück aufschnupfen und mit sachten, dumpfen Tönen wieder  ausspucken könnte. Ein Trumm von Auto, wie aus dem Vollen geschnitzt und  zum schmalen Preis offeriert. Oder wo sonst gibt es noch 432 V8-PS für  rund 40.000 Euro? Ein Muscle-Car für waschechte Kerle, die beim  knorrigen Sechsganggetriebe richtig zupacken und bei der leichtgängigen  Lenkung schnell und reichlich am Rad drehen.
 
Chevrolet Camaro donnert etwas sperrig über die Rennstrecke 
1,8 Tonnen und knapp fünf Meter wollen nämlich mit Nachdruck davon  überzeugt werden, dass der 400-Meter-Sprint nicht das einzige ist, was  zählt. So donnert und dampft der Camaro etwas sperrig über die  Rennstrecke, lenkt im Ansatz gut ein, um sich mit seinem soften,  unterdämpften Fahrwerk dann doch dem schwermütigen Untersteuern zu  ergeben.  
Eigentlich auch gut so, denn höhere Querkräfte sind der  Chevy-Besatzung auf den flauschigen Sitzen erst gar nicht zuzumuten. In  einem coolen Innenraum entspannt cruisen, bei freier Bahn mal eben Leine  lassen, so definiert sich die Lebensart eines Camaro - und das seit 46  Jahren. 
Während der Mitsubishi  Lancer Evolution schon immer das Extreme sucht, mit seinem aufwendigen  Allradantrieb am liebsten auf Schotter gräbt statt auf heißem Asphalt zu  tanzen. Ein optisch wilder Hund mit klaffendem Kühlermaul und  Henkelspoiler. Bei Kids beliebt, bei Hausfrauen geächtet. Ein  Playstation-Hero, der in der realen Welt satte 1.630 kg auf die Waage  bringt und trotzdem mit der Leichtfüßigkeit eines Ninja um die Ecken  stöbert. Der Evo ist frei von Tücken, bereit für die spielerische  Erkundung des fahrdynamischen Limits und doch an einer wichtigen Stelle  zugeknöpft: Die 295 PS des Vierzylinder-Turbos wirken irgendwie gequält.  
Renault Mégane mit kernigem Klang 
Da galoppieren die 265  Pferde des Renault Mégane um einiges befreiter. Mit Drehzahllaune und  dem kernigen Brustton der Überzeugung spielt sich der Kompakt-TGV direkt  ins Herz. Ein bisschen breite Backen, ein bisschen böser Blick, hinten  ein zentrales Endrohr für den guten Ton - das macht an und lädt ein in  einen sportlichen Innenraum à la bonheur.  
Ein Schuss Klavierlack,  eine Brise Farbe, bestens konturierte Sitze, eine knackige Schaltung:  voilà. Abgerundet mit einem straffen, fein abgestimmten Fahrwerk, macht  der Mégane auf freier Wildbahn ebenso viel Spaß wie auf abgesperrter  Strecke. Dass bei der Handlingzeit nicht mehr herausspringt, scheint den  Reifen geschuldet, die sich schmierend der Hitze beugen. 
VW Scirocco zieht Renault Mégane davon 
So fährt der gleich starke Scirocco R dem Mégane Sport gepflegt auf und  davon. Eine knappe Sekunde ist der VW schneller, und man merkt es ihm  nicht an. Irgendwo zwischen verschliffenem Zusammenspiel der Zahnräder  des DSG und der gleichmäßigen Leistungsentfaltung des dumpfen TSI-Motors  macht der 2 2-Sitzer Boden gut. Er kann sowohl als auch, Gelassenheit  und Hetze. Stützt mit exzellenten Sitzen, federt und dämpft dank  Adaptiv-Fahrwerk al gusto. Er lenkt couragiert und nicht zu spitz,  nähert sich beherrschbar den Grenzen der Physik, schiebt am Limit  unkapriziös über alle Viere - alles toll und fast schon zu aalglatt und  perfekt.
Im Lotus Elise S wird das Limit zum Vertrauten 
Da hilft nur noch eines: Fahren pur im Lotus Elise S. In seinem  Aluminiumgebälk rumpelt es bei kurzen Querfugen, die kargen Sitze bieten  keinen überbordenden Seitenhalt, den Komfort lassen wir weg. Der  Schaltung mangelt es an Präzision, und von einem süchtig machenden  Klangbild ist der giftige Vierzylinder ein Stück weit entfernt. Dafür  schreien 220 Kompressor-PS und 938 kg Gewicht nach Fahrspaß wie  Hooligans nach Guinness. 
Nicht nur im Ansatz, sondern mit vollster  Inbrunst stürzt sich der Mittelmotor-Zwerg ins Fahrdynamik-Dickicht,  schlängelt sich hindurch, als herrschte im Grenzbereich die Leichtigkeit  des Seins. Im Lotus wird das Limit zum Vertrauten und besonders intim,  wenn die knappe Stoffmütze im rudimentären Kofferraum verstaut ist. 
Einen klareren, unverwässerten Charakter als den des Lotus findet man  selten. Er ist ein Typ wie Rooney - er will nur spielen. Abpfiff.   
Siehe auch:
Wählhebelsperre
   Wenn die grüne Kontrollleuchte  
aufleuchtet, das Bremspedal betätigen. Das 
ist notwendig, um den Wählhebel aus der Stellung P oder N bewegen zu können. ...
   
Motorölstand prüfen
   
Abb. 137 Ölmessstab
Der Ölmessstab zeigt den Motorölstand an ? Abb. 137.
Ölstand prüfen
? Sicherstellen, dass das Fahrzeug auf einer waagerechten Fläche steht und de ...
   
Einleitende Informationen
   Der Kraftstoffverbrauch, die Umweltbelastung und der Verschleiß von Motor, Bremsen 
und Reifen hängen im Wesentlichen von drei Faktoren ab:
? persönlicher Fahrstil;
? Einsatzbedingu ...
   
