Skoda Rapid 1.2 TSI im Test: Pragmatisch, praktisch und gut?

Der Schnäppchengedanke scheint für viele besonders berauschend. Wobei man unterscheiden muss zwischen einem Modell, das unter Wert verkauft wird, und einem Billigauto. Wozu zählt nun der neue Skoda Rapid, den es in der Basisversion bereits ab 13.990 Euro gibt?
Der Skoda Rapid 1.2 TSI Green Tec nutzt Plattform-Elemente des Polo; dennoch ist er mit ihm nur schwer zu vergleichen, weil er deutlich größer ist. Die Statur des Skoda Rapid ähnelt eher der des teureren Jetta. Damit liegt der Neue in der Skoda-Hierarchie über Fabia und unter Octavia. Schon bei Letzterem hat Skoda eine Art Zwischengröße besetzt, um den Konkurrenz-Gedanken mit VW-Modellen zu umgehen.


Beinfreiheit im Skoda Rapid 1.2 TSI Green Tec konkurrenzlos
Die Beinfreiheit im Fond des Skoda Rapid 1.2 TSI Green Tec ist konkurrenzlos in dieser Klasse, steht hinter der des Octavia nicht zurück. Sogar zwei große Erwachsene können eine weite Fahrt auf der Rückbank angenehm überstehen. In der 105-PS-Version wirkt der Skoda Rapid 1.2 TSI Green Tec auch voll besetzt in unserem Test nicht untermotorisiert, weniger als die 175 Nm Drehmoment sollten es dann aber nicht sein. Er lässt sich äußerst sparsam bewegen, kann mit knapp fünf Liter Benzin auf 100 Kilometer auskommen.
Anders als sein Name suggeriert, sieht der Skoda eher pragmatisch als flott (rapid)aus. Seine äußerst praktische, aber nicht gerade modische Kofferraum-Klappe reicht bis weit hinauf ins Dach. Damit zählt der Skoda Rapid 1.2 TSI Green Tec zur vom Aussterben bedrohten Spezies der Fließheck-Kompakten. Sein Kofferraum dringt in die Dimensionen der Oberklasse vor: 550 Liter Volumen passen hinein, umgeklappt sind es sogar 1.490 Liter. Das Urlaubsgepäck einer Großfamilie verschwindet auf diese Weise mühelos- und zwingt den kompakten Skoda dank enormer Zuladung von 462 Kilogramm nicht einmal in die Knie.
Letzteres liegt auch an der straffen Abstimmung des Fahrwerks. Damit durcheilt der Skoda Rapid 1.2 TSI Green Tec im Test bemerkenswert behände die Fahrdynamik-Übungen, was aber nicht mehr als eine Erwähnung wert sein sollte - schließlich zählt bei einem Familienwagen weniger Agilität als vielmehr Komfort. Zunächst spricht die Federung steifbeinig auf Unebenheiten an, wird jedoch mit zunehmender Grobheit der Bodenwellen immer geschmeidiger - und mit ansteigender Auslastung durch Beladung. Diese Art der Abstimmung ist vor allem für Länder mit vernachlässigtem Straßenbau charakteristisch. Und dafür, dass dort das Familienauto häufig als Lastesel herhalten muss.


Hartplastik dominiert Innenraum
Da passt es, dass sich im Innenraum des Skoda Rapid 1.2 TSI Green Tec keine empfindlichen Materialien finden lassen. Das Armaturenbrett besteht aus Hartplastik, die Konsole ebenso und der Sitzbezug aus Stoff. Hier lässt sich der Unterschied zu VW-Produkten ebenso deutlich erkennen wie auch unter der Motorhaube, die ohne gasdruckfeder auskommen muss: Der 1,2-Liter-Vierzylinder liegt nackt zwischen den Federbeinen - ohne kaschierende Abdeckung. Außerdem müssen die elektrischen Fensterheber ohne Automatik-Funktion auskommen, die Türen fallen beim Test blecherner ins Schloss als etwa bei einem Golf, und die Geräuschdämmung ist nicht so effektiv. Nicht gespart wurde allerdings an der Verarbeitung selbst. Und an Ideen, die das Verreisen angenehm gestalten. Die Warnweste lässt sich unter dem Fahrersitz des Skoda Rapid 1.2 TSI Green Tec verstauen, im Tankdeckel befindet sich ein Eiskratzer, und für den Kofferraum gibt es Verzurrnetze sowie einen Einlegeboden mit gummierter Rückseite (40 Euro). Der Testwagen Skoda Rapid 1.2 TSI Green Tec tritt in der höchsten Ausstattungslinie Elegance an, kostet dann mindestens 19.860 Euro, was schon nicht gerade günstig erscheint. Dafür gibt es aber Nebelscheinwerfer, eine Anschlussmöglichkeit für MP3-Player, Bordcomputer, höhenverstellbare Vordersitze, Klimaanlage, Tempomat, eine geteilt umklappbare Rücksitzlehne, elektrisch verstellbare Außenspiegel und 16-Zoll-Alufelgen.


Skoda Rapid 1.2 TSI Green Tec geht auch ohne Extras
Das alles geht weit über den Standard eines Billigautos hinaus. Man käme aber auch ohne diese Extras aus, einfach weil der Skoda Rapid 1.2 TSI Green Tec unproblematisch fährt. Alles, was ein gutes Auto braucht, hat er serienmäßig. Der Preis ließe sich demnach um fast 4.000 Euro reduzieren. ESP sowie Front- und Seitenairbags sind dann trotzdem an Bord. Darüber hinaus gibt es allerdings keine Sicherheitsausstattung, auch das ist ein Kennzeichen von abgespeckten Modellen.
Wer den Skoda Rapid kauft, verzichtet dort, wo es nicht weh tut. Er bewährt sich als problemloser Kumpel ohne Status-Allüren, als best buy für sparsame Familienväter. Um die eingangs gestellte Frage zu beantworten: Ein Billigauto ist er nicht.

 

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